Von vielen belächelt, aber groß im Geschäft: Blogger und Influencer sind mittlerweile überall ein Thema. Und damit auch die Bereiche Blogger- und Influencer Relations.
Viele Marken und Unternehmen wollen mit den neuen Multiplikatoren zusammenarbeiten, oftmals auch deshalb, weil es immer noch den Mythos gibt „Blogger machen alles gratis“.
Aber ist das noch der Fall? Eine klare Antwort: Nein! Vor allem Influencer, die auf Instagram eine große Reichweite mitbringen und oftmals mehr Leute erreichen, als die eine oder andere Tageszeitung oder Fachmedien, arbeiten schon länger nicht mehr gratis.
Reichweite und Kooperation
Auch wenn es viele Blogger gibt, deren Ansprüche an Firmen nicht besonders hoch sind, und die daher viele Kooperationen eingehen, unabhängig davon, ob sie zu ihnen passen oder nicht, ist von Unternehmens- oder PR-Agenturen-Seite ein gewisses Maß an Professionalität vonnöten. Die „interessanten“ Blogger, also jene, die die Reichweite mitbringen, nach denen Marken und Unternehmen suchen, verbringen viel Zeit auf Instagram, sorgen für substantiellen Content und posten fleißig.
Best Practise Blogger- und Influencer-Relations
Meiner Meinung nach ist es höchst unprofessionell, einem Blogger auf Instagram zu schreiben, um eine Zusammenarbeit vorzuschlagen. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich diesbezüglich altmodisch, aber man würde ja auch keinem anderen potenziellen Geschäftspartner ein Angebot über Instagram zukommen lassen. Blogger und Influencer sollten wie Geschäftspartner auf Augenhöhe betrachtet und auch so behandelt werden. Deshalb: Kontaktaufnahme professionellerweise immer besser per Mail.
Wenn die Art der Kontaktaufnahme geklärt ist, stellt sich die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es nun also, mit Bloggern zusammen zu arbeiten? Die folgenden Möglichkeiten sind nur einige von vielen; hier gibt es daher auf jeden Fall noch Potenzial für weitere Ideen und vor allem für etliche Mischformen.
1. PR-Samples für Influencer
Eine Methode, mit Bloggern zusammen zu arbeiten, ist das PR-Sample:
Man schickt dem Blogger ein Produkt zu und hofft, dass er darüber berichtet. Hier gilt allerdings: Immer vorher mit dem Blogger absprechen, ob er Interesse am Produkt hat. Man kann im Gegenzug für ein Sample auch eine Vereinbarung treffen, dass der Blogger auf seinen Social-Media-Kanälen oder auf dem Blog über das Produkt berichtet. Dies gilt es aber individuell zu vereinbaren, denn im Gegenzug für ein Posting wird trotz Sample meist Geld verlangt. Hierbei kann es aber auch auf den Wert bzw. die Größe des Samples und auch die Reichweite des Bloggers ankommen, ob ein Sample als „Bezahlung“ ausreicht oder ob zusätzlich Geld fließt.
2. Bezahlte Blogger-Kooperation
Die Art und Weise, mit der Blogger am häufigsten Geld verdienen, ist die bezahlte Partnerschaft. Was bedeutet das?
„Bezahlte Partnerschaft“ heißt „Ich möchte konkret etwas von einem Blogger (einen oder mehrere Social-Media Posts, Stories oder einen Blogpost) und bezahle ihn dafür“. Natürlich steckt dahinter einiges an Verhandlungsgeschick, Zeit und Organisation, da es sich ja nicht um eine klassische Werbeeinschaltung, sondern eben um die besagte bezahlte Partnerschaft handelt. Partnerschaft bedeutet auch wie der Name schon sagt die gemeinsame Erarbeitung eines Konzepts, das zum Blogger und zum Unternehmen passt. Hier gilt immer: Eine bezahlte Partnerschaft ist nur dann authentisch, wenn sie zum Blogger und seinem Content passt. Oftmals hat der Blogger hier beinahe freie Hand, wie er ein Produkt oder ein Thema des Unternehmens in Szene setzt. Wenn es zum Beispiel um ein Recyclingprodukt geht, könnte es sein, dass sich ¾ des Beitrags um die persönlichen Gewohnheiten des Bloggers bezüglich Recycling dreht und im restlichen ¼ das Produkt bzw. das Unternehmen beschrieben werden.
3. Affiliate Marketing Wenn man ein Produkt verkaufen möchte und dies durch einen Influencer oder Blogger pushen will, gibt es auch einen Anreiz, den man für Blogger setzen kann. Das Affiliate Marketing bietet sich hier an. Hierbei erhält der Blogger für die Einnahmen, die das Unternehmen durch ihn generiert, eine Provision. Dies funktioniert beispielsweise über eigens für den Blogger kreierte Rabatt-Codes. Wenn der Blogger diese Codes teilt und Follower diesen dann verwenden um Rabatt auf das beworbene Produkt zu bekommen, liegt die Provision, die der Blogger dafür erhalt meist zwischen 5 und 12% des Verkaufspreises. Dies bringt einen Vorteil für den Follower, da dieser beim Kauf zwischen 10 und 30% spart, für den Blogger, da dieser Provision erhält und natürlich für das Unternehmen, da mehr Verkäufe generiert werden, wenn es Rabatt auf das Sortiment gibt.
4. Blogger-Events Um besser mit Bloggern in Kontakt zu kommen, bieten sich Events an. Das können Launches von neuen Produkten, Workshops, Eröffnungen oder saisonale Anlässe, wie beispielsweise Weihnachten, Valentins- oder Muttertag oder ähnliches sein (näheres zu solchen Events, wie zum Beispiel über “Pressdays”, können Sie hier lesen). Hier kann man die Personen hinter den Instagram-Kanälen kennenlernen, herausfinden, ob diese zur Marke passen und auch leicht Promotion bekommen. Denn Blogger und Influencer posten meist Stories über Events, berichten auf Instagram darüber, und wenn es eine Goodie-Bag gibt (die es auf jedem guten Event geben sollte), wird diese auch oftmals in der Instagram-Story ausgepackt und präsentiert.
5. Reisen oder Einladungen für Blogger und Influencer
Als Hotel oder Restaurant ist es einfach, eine Kooperation umzusetzen, indem man Bloggern oder Influencern etwa ein Dinner schenkt und/oder ins Hotel einlädt, beispielsweise eine Reise sponsert; natürlich mit dem „Hintergedanken“, dass der Blogger, der Influencer darüber berichtet. Es ist auch nicht unüblich, schon im Vorhinein mit dem Blogger eine Vereinbarung zu treffen, dass während der Reise fleißig auf Instagram gepostet wird und vielleicht im Nachhinein ein ausführlicher Bericht inklusive Fotos und Eindrücke folgt. Inwiefern diese Vereinbarung bindend ist bzw. auf Vertragsebene geschieht, muss das Unternehmen für sich entscheiden und mit dem Blogger verhandeln.
Aber auch, wenn man nicht gerade ein Hotel oder Restaurant promoten will, gibt es hier viele Möglichkeiten; beispielsweise, wenn man Dinkelprodukte auf den Markt bringt, könnte man ein Dinner veranstalten, mit Rahmen dessen diese Produkte vorgestellt werden. Im Techno-Lifestyle-Bereich bieten sich sowohl Events, als auch Reisen oder Frühstück/Dinner-Veranstaltungen an, bei denen Produkte präsentiert werden bzw. ausprobiert oder getestet werden können.
Generell bleibt auch zu bedenken, dass man bei Blogger Relations nicht immer nur auf Zahlen und Reichweiten achten sollte. Für eine Technik-Firma mag es sinnvoller sein, einen kleineren, aber auf seinen Bereich spezialisierten Blogger anzusprechen als einen großen Influencer mit Tausenden von Followern, die jedoch alle keine Ahnung von Technik haben (und auch keine haben wollen)..
DAHER: Nicht auf Nischenblogger vergessen
und sich eher an der Zielgruppe eines Influencers orientieren.
Eigentlich ist only the sky the limit: Es gibt unzählige Möglichkeiten einer Geschäftsbeziehung, die ausgeschöpft werden können und aktuell sehr gefragt sind.
Kontakt: +43 1 879 52 52
Stephanie Drexler
PR-Agentur Wien:
results&relations, August 2018